Umsetzung der Informations- und
Publizitätsvorschriften für Antragsteller des Förderprogrammes LEADER im
Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum in Bayern 2014 -
2020 (EPLR)
Projekttitel:
Errichtung eines Kunstrasenplatzes in Strahlungen
Kurzdarstellung des Projekts
1.
Kurzbeschreibung
Am
praktischen Beispiel der Mannschaftssportart Fußball werden die
Möglichkeiten der Inklusion direkt mit den örtlichen Vereinen ausprobiert,
gemeinsam gelernt und im Vereinsbetrieb auf dem Sportgelände des FC
Strahlungen gelebt.
Mit
dem Umbau eines Hartplatzes zu einem Kunstrasenspielfeld werden die neuen
Angebote wetterunabhängiger und körperschonender. Sie werden verlässlich für
die Zielgruppen, die sich v. a. aus geistig beeinträchtigten, aber auch
regulär Sport treibenden Personen zusammensetzen.
Die
Ehrenamtlichen, die die Behindertengruppen in den Sportbetrieb integrieren,
werden im Umgang mit dieser Zielgruppe professionell begleitet.
Konkret bedeutet Inklusion hier:
Gemeinsames Training
Von
Menschen mit Behinderungen und regulär Sport treibenden Personen.
Tagesstättenfußballsport
Ab
dem Sommer 2020 sind an den Nachmittagen Tagesstättenangebote für
Fußballneigungsgruppen der Herbert-Meder-Schule Unsleben auf dem
Sportgeländein Strahlungen geplant.
Vorbereitungen auf die unterfränkische Fußballmeisterschaft der
Förderzentren für geistige Entwicklung
Zur
Vorbereitung auf die jährliche unterfränkische Meisterschaft sollen
spezielleTrainingseinheiten angeboten werden.
Durchführung einer unterfränkischen Fußballmeisterschaft der Förderzentren
für geistige Entwicklung
Auf
dem Sportgelände in Strahlungen (geplant).
Angebotsplanung und Betrieb
Eine Arbeitsgruppe (Begleitgremium) aus den beteiligten Kooperationspartnern
und Vertretern der Zielgruppen bündelt die Angebote, baut sie
zielgruppengerecht aus und plant die mittel- bis langfristigen Belegungen
der Sportstätten zusammen mit den zuständigen Betreibern. Ein
Projektkoordinator stimmt die einzelnen Aktivitäten aufeinander ab und
organisiert die Umsetzung (s. a. Betriebsvereinbarung).
Begleitangebote der Gemeinde Strahlungen:
Die
Gemeinde Strahlungen ergänzt die Sportangebote für Behinderte, indem sie -
betreut von Ehrenamtlichen - ihre Günter-Burger-Halle für Kegel-, Darts- und
weiteren Mannschaftssport zur Verfügung stellt. Der inklusive Gedanke wird
darüber hinaus künftig mit Wohnangeboten und einem inklusiv betriebenen
Dorfladen in das Dorfleben integriert.
Regulärer Sportbetrieb:
Daneben stehen die Einrichtungen, insbesondere der neu zu errichtende
Kunstrasenplatz, allen interessierten Sportvereinen in den Landkreisen Rhön-
Grabfeld und Bad Kissingen offen für Trainings und Spiele.
Das
Projekt zielt darauf ab, Menschen mit Behinderungen und Menschen ohne
Behinderungen und besonders auch die Jugend durch sportliche Aktivitäten
zusammen zu bringen. Das erfordert ein Mindestmaß an Kontinuität einerseits
und ein grundsätzliches Verständnis füreinander andererseits. Ziel ist es,
den richtigen Umgang miteinander und das gegenseitige Lernen voneinander zu
fördern. Am Beispiel der Mannschaftssportart Fußball soll dies im
praktischen Alltag umgesetzt werden.
Projektziele:
Unmittelbare Projektziele
-
Innovative und modellhafte Umsetzung von Inklusion durch Sport, beispielhaft
im Alltag eines Sportvereins im Bereich Fußball getestet und umgesetzt
-
Schaffung eines wetterunabhängigen Freizeitangebots im Mannschaftssport für
echte Inklusionsarbeit und regulären Sportbetrieb
-
Entwicklung und Etablierung eines Netzwerks aus Vereinen,
Behinderteneinrichtungen und Kommunen für inklusiven Sport
-
Vernetzung mit den umliegenden Sportvereinen auch im regulären Sportbetrieb
-
Förderung des regionalen Zusammenhalts
-
Modellprojekt Inklusion durch Sport zur Anregung für Nachahmung
-
Wissensaustausch der Behinderteneinrichtungen, Förderung deren
Zusammenarbeit
-
Das Projekt ist langfristig angelegt
-
Wissensvermittlung an Nichtbehinderte und dadurch Abbau von
Berührungsängsten. Der Umgang mit Menschen mit Behinderungen soll zur
Normalität werden.
-
Kontinuität bei den Sportangeboten durch Schaffung eines Kunstrasenplatzes
-
Neue Freizeitangebote und Förderung von Menschen mit Behinderung mit
Herausarbeiten von Begabungen im Mannschaftssport, insbes. Fußball
-
Raum für ehrenamtliches Engagement schaffen - offen und transparent für alle
Interessierten
-
Verbesserung der Trainings- und Spielmöglichkeiten für Sportvereine aus der
Region
-
Beitrag zur interkommunalen Zusammenarbeit in Teilen der NES-Allianz, über
Landkreisgrenzen hinweg.
Projektziele in Bezug zur Lokalen Entwicklungsstrategie (LES mit IRE) der
LAG Rhön-Grabfeld
-
Beitrag zur Profilschärfung als innovative, kreative, sozial eingestellte
und
verantwortungsbewusste Region
-
Vernetzung von Lebensqualität mit Ehrenamt und Freizeit
-
Beitrag zur zentralen Strategie der LES im Sinne regional- und
landesplanerischer Zielsetzungen mit Verbesserung der Standortqualitäten v.
a. in sozialer Sicht (Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements)
-
Beitrag zur Europa-2020-Strategie mit Beitrag zum intelligenten und
nachhaltigen Wachstum: Unterstützung von Bildung, Forschung und Innovation
-
Beitrag zu Entwicklungs- und Handlungszielen in der LES der LAG
Rhön-Grabfeld:
Entwicklungsziel EZ 1 Attraktivität und Qualität der Region in Tourismus,
Freizeit und Kultur für Gäste und Bevölkerung steigern
Begründung EZ 1:
- Beitrag zur Steigerung der
Lebensqualität: Verbesserung des Freizeitangebots für die Bevölkerung,
Attraktivitätssteigerung als Lebensraum,
-
HZ 1.2 Durchführung von
Maßnahmen zur Verbesserung der
Freizeitmöglichkeiten für
die Bevölkerung:
Mit
dem Projekt wird ein neuer,
attraktiver Zweig für Freizeitaktivitäten der Bevölkerung geschaffen - ehrenamtliches Engagement, verbunden mit
Mannschaftssport, Stärkung sozialer Kompetenzen
- HZ 1.4 Durchführung von
Maßnahmen zu
Angebotsverbesserung,
Marketing und Netzwerkarbeit
Tourismus, Freizeit &
Kultur:
Mit Begleitungsmaßnahmen
für die
beteiligten Ehrenamtlichen wird das Projekt qualitativ und nachhaltig
gesichert.
EZ 2 Leben im Ort
nachhaltig attraktiv und sozial für alle Bevölkerungsgruppen gestalten und
Strukturen für die Daseinsvorsorge sichern
Begründung EZ 2:
- Stärkung des sozialen
Miteinanders
- Einbindung benachteiligter
Bevölkerungsgruppen in den alltäglichen Freizeitsport
- Stärkung der regionalen
Bindung, Förderung des regionalen
Zusammenhalts
- HZ 2.2 Durchführung von
Maßnahmen zur Unterstützung des
Soziallebens:
Das Projekt leistet einen
starken Beitrag zur Förderung
des
ehrenamtlichen Engagements und des sozialen Miteinanders aller
Generationen. Es unterstützt besondere Zielgruppen, v. a.
benachteiligte Menschen (Menschen mit v. a. geistigen
Beeinträchtigungen), aber auch generationenübergreifend und unter
Einbindung der Jugend.
Innovative Aspekte des Projekts
Erstmals findet in der Region eine von einem Sportverein ausgehende
freizeitorientierte Inklusionsarbeit statt. Dieses Modellprojekt vernetzt
Sportvereine, Kommunen und Einrichtungen der Behindertenhilfe, wie
Dominikus-Ringeisen-Werk und Lebenshilfe, eng miteinander. Der FC
Strahlungen und die Gemeinde Strahlungen stellen erstmals gemeinsam ihre
Sport- und Freizeitanlagen für landkreisübergreifende Behindertenarbeit im
Freizeitbereich zur Verfügung. Dieses Projekt hat Vorbildfunktion und lässt
einen großen Spielraum für ehrenamtliches Engagement. Es soll möglichst
viele Nachahmer finden.
Bezug des Projekts zu den Themen „Umwelt“ und „Klima“
Das
Projekt ist weitgehend umwelt- und klimaneutral. Durch den Umbau eines
bereits vorhandenen Hartplatzes kommt es zu keiner neuen
Flächenversiegelung. Durch die Einbeziehung nahegelegener Sport- und
Behinderteneinrichtungen werden kurze Wege für die Freizeitaktivitäten
ermöglicht. Erstmals müssen Fußballvereine der Region nicht weite
Anfahrtswege in Kauf nehmen, um auf einem Kunstrasenspielfeld zu trainieren.
Dadurch wird der negative Aspekt der Verwendung des künstlichen Belags
aufgewogen.
Bezug des Projekts zum Thema „Demographie“
Das
Projekt bezieht bewusst alle Generationen in Planung und Umsetzung ein. Mit
den Begleitungsmaßnahmen können sich ehrenamtlich Interessierte jeden Alters
in aktive Inklusionsarbeit einbringen. Besonders auch Menschen in der
Renteneintrittsphase können dadurch ein neues sinnstiftendes Betätigungsfeld
finden. Insgesamt lässt dieses Modellprojekt einen großen Spielraum für
ehrenamtliches Engagement.
Bedeutung des Projekts für das LAG-Gebiet
-
Vorbildliche Umsetzung des LEADER-Gedankens mit Beteiligung vieler
Ehrenamtlicher, Aufbau eines Netzwerks aus Vereinen, Kommunen,
Behinderteneinrichtungen über LAG-Grenzen hinweg, damit hervorragende
Einbindung in die Region.
-
An der Landkreisgrenze zu Bad Kissingen gelegen, wurde von Anfang an das DRW
als guter Nachbar mit langjährigen Beziehungen zu Strahlungen einbezogen,
woraus sich zahlreiche Synergieeffekte im Bereich der Inklusion
entwickelten.
-
Kooperation mit der LAG Bad Kissingen wird hier beispielhaft gelebt und auch
offiziell im Rahmen der LEADER-Förderung verankert
-
Verbesserung der Trainings- und Spielmöglichkeiten für Sportvereine aus der
Region
-
Verbesserung der Sport- und Freizeitangebote für Menschen mit Behinderungen
und Möglichkeiten der Inklusion durch gemeinsame Aktivitäten
Einbindung von Bürgern / Vereinen etc. in das Projekt
Mit
der Entwicklung und Umsetzung des Kooperationsprojektes und mit dem
nachfolgenden Betrieb der Sportstätten durch die ehrenamtlichen
Vereinsmitglieder ist automatisch eine sehr hohe Bürger- und
Vereinsbeteiligung gegeben. Verstärkt wird dies durch die Offenheit des
Projektes für die Beteiligung weiterer ehrenamtlich Interessierter aus der
Bevölkerung sowie durch die Beteiligung u. a. benachbarter Sportvereine.
Vernetzung des Projekts in der Region / überregionale Vernetzung
Das
Projekt ist durch die regional angelegte Kooperation mit den umliegenden
Vereinen, Behinderteneinrichtungen und Kommunen von Anfang an von starker
Vernetzung und Einbindung in die Region - sowohl innerhalb des LAG-Gebietes
Rhön- Grabfeld als auch im Kooperationsraum Rhön-Grabfeld / Bad Kissingen -
geprägt.
Erwartete nachhaltige Wirkung / Sicherung von Betrieb und Nutzung des
Projekts
Das
Projekt bringt mit unterschiedlichen Maßnahmen und Aktivitäten
nichtbehinderte mit behinderten Menschen zusammen. Mit der Einrichtung eines
Begleitgremiums wirkt dieser inklusive Ansatz im Freizeit-/Sportbereich
nachhaltig in die Region. Die nachhaltige Sicherung des Betriebs wird vom FC
Schwarz-Weiß Strahlungen e.V. übernommen. Verankert ist die
Verantwortlichkeit für die Sportanlagen am Sportgelände Strahlungen durch
einen langfristigen Vertrag mit der Gemeinde Strahlungen als Eigentümerin.
Der FC Schwarz-Weiß Strahlungen e.V. übernimmt als eingetragener Nutzer
sowie als Träger des LEADER-Projekts neben dem laufenden Unterhalt des
Kunstrasenspielfeldes auch die koordinierende Funktion in der nachhaltigen
Sicherung der zweckentsprechenden Nutzung der gesamten Sportanlagen (inkl.
Kunstrasenspielfeld).